Im Stoffsäckchen verpackt und im Wäscheschrank gelagert hält Lavendel Motten fern und sorgt für einen frischen Duft, der harmonisierend, beruhigend wirkt und auch beim Einschlafen helfen kann. Als Gewürz zu Salaten und Süßspeisen sehr sparsam zu verwenden.
kleine Kulturgeschichte des Lavendels
Schon in der Bibel wird der Lavendel erwähnt:
z.B.in der„Salbung in Betanien“(im Johannes-Evangelium, Kapitel 12,
Vers 2-3), wo er als Salböl verwendet wurde.
Ägypter, Griechen und Römer schätzten den Lavendel wegen seines reinigenden und entspannenden Duftes und seiner vielfältigen Medizinischen Wirkungen.
Plinius (23-79 v.Chr.) schreibt, dass die Römer den Lavendel benutzten, um ihr Badewasser zu parfümieren. Von „baden“ (lavare) leitet sich auch der Name Lavandula ab.
Dioskurides erwähnt im 1. Jahrhundert nach Christus in seiner Schrift Materia Medica den Lavendel u.a. als Antidot (Gegengift).
Hildegard von Bingen (1098 - 1179) schreibt über den Lavendel in ihrer naturkundlichen Schrift Physica: „Der echte Lavendel ist warm und trocken, weil er wenig Saft hat. Und er nützt dem Menschen nichts zum Essen, hat aber doch einen starken Duft. Und wenn ein Mensch, der viele Läuse hat, oft am Lavendel riecht, sterben die Läuse an ihm. Und sein Duft macht die Augen klar, weil er die Kraft sehr starker und auch die Nützlichkeit sehr bitterer Spezereien in sich hat, und daher fesselt er viele üble Dinge,…“
Im "Gart der Gesundheit" (1485) wird Lavendel zwar als Muttergottespflanze" bezeichnet, welche "kuscheyt brenget", also unkeusche Gelüste beseitigt, trotzdem war der Lavendel als Liebespflanze bekannt:
Er ist das Symbol für ein geheimes Einverständnis in der Liebe.
Lavendel gegen die Pest
Aus dem 17. Jahrhundert stammt die folgende Geschichte:
In der südfranzösischen Stadt Marseille herrschte im Jahr 1630 die Pest.
Viele Menschen wurden krank und starben. Da erwischten die Wächter vier Männer als sie Leichname ausplünderten ohne Angst vor Ansteckung zu haben. Auf Leichenfledderei stand eigentlich die Todesstrafe, aber die Ratsherren versprachen den Dieben die Freiheit im Austausch gegen das Geheimnis, wie sie sich vor der Ansteckung mit der Pest geschützt haben. Nun, natürlich wählten die Diebe lieber das Plaudern als den Tod und verrieten das Geheimrezept:
Einen Essig mit verschiedenen Kräutern, mit dem sie den Mund ausspülten und sich einrieben.
4-Diebe-Essig: Je einen Esslöffel Lavendel / Salbei/ Rosmarin und Thymian mit ¾ Liter Apfelessig ansetzen und in einem warmen Zimmer zwei Wochen ziehen lassen, dann durch ein Sieb gießen. Bei Erkältungen morgens ein halbes Glas Wasser mit einem Esslöffel Essig vermengen und gurgeln.
Es wird auch berichtet, dass Ludwig XIV, wenn er eine Dame begehrte, ihr in Ambra getränkten Lavendel-Ähren schicken ließ. War sie geneigt, seinen Wünschen zu folgen, schob sie im Angesicht des Königs eine dieser Ähren in den Mund.
Im Volksglauben:
~ Gute Hexen rettete der Lavendel vor der Verfolgung durch den Teufel. Sie brauchten sich nur auf einen Lavendelstock zu setzen (wen wundert' s auch, dass der Duft nach Sauberkeit den Teufel vertreibt?)
~ Wenn man die Schlüssellöcher mit Lavendelkraut verstopfte sollten die Geister nicht ins Haus kommen können.
~ Lavendelsträucher rund ums Haus gepflanzt hielten das Böse fern.
Die Liebe
~ Bei Hochzeiten ist es Brauch, getrocknete Lavendelblüten in den Kirchenmittelgang zu streuen, so dass die Braut auf einer Duftwolke wandelt Lavendel wird in den Brautstrauß gebunden oder in kleine Kissen gefüllt. Statt Reis kann man auch getrockneten Lavendel über das Brautpaar werfen Lavendelblüten zwischen den Bettlaken sorgen dafür, dass sich ein Paar nie streitet.
~ auch bei Liebeskummer soll Lavendel helfen
~ Das Schreibpapier für einen Liebesbrief mit Lavendelblüten eingerieben erfüllt alle Wünsche des Briefes
~ mit Lavendel parfümierte Wäsche soll nicht nur romantische Gefühle wecken, sondern sogar widerspenstige Männer gefügig machen.
~ Prostituierte parfümierten sich mit Lavendel, um die Männer anzulocken.
Lavandulae Floris la blau total
Lavandula angustifolia Mill.